Paramentenweberei Hubert Gotzes, Haus der Seidenkultur

Das heutige Museum „Haus der Seidenkultur“ ist ein Industriedenkmal, das an der Luisenstraße 15 in Krefeld als Museumsbetrieb geführt wird. Von 1908 bis 1992 wurden in der einstigen Paramentenweberei Priestergewänder aus italienischen und chinesischen Seidengarnen für die katholische Kirche gewebt.

Sehenswert ist das Kernstück des Museums, der einzig in Europa an authentischer Stätte erhaltene Jacquardhandwebsaal, in dem Textilhandwerk an hölzernen Webstühlen lebendig gezeigt wird.

Geschichte und Hintergrund

Haus der Seidenkultur, Förderverein Haus der Seidenkultur Paramentenweberei Hubert Gotzes e.V.

Das Gebäude ist als die Seidenwarenfabrik von Gottfried Diepers 1868 als Wohn- und Geschäftshaus, mit Produktionsstätte im Hinterhaus errichtet worden. Schon wenige Jahre später erstreckte sich der wachsende Betrieb nach hinten hinaus bis zur Mariannenstraße.

Hubert Gotzes, Paramenten-, Paramentenstoff- und Fahnenfabrikant, suchte neue Räume für sein rasch anwachsendes Unternehmen und kaufte 1908 das Gebäude in der Luisenstrasse 15.

Bis heute hat das Haus zwei nebeneinander liegende Eingänge und auch zwei Treppenhäuser. Der linke Eingang führte in die Privaträume, der rechte Eingang in die Verkaufsräume im Erdgeschoss, von dort aus weiter über eine Treppe in den Websaal im Hinterhaus. Den besonderen Anforderungen des Handwebens wurde dort mit den großen Fenstern in Richtung Süden Rechnung getragen. So wurden zu jeder Tageszeit die Webstühle ausreichend über die gesamte Breite beleuchtet. 

Die Fertigung von kostbaren Geweben erfolgte dort auf den damals neuen, hochtechnisierten Jacquard-Handwebstühlen. Auf diesen wurden bis fast zur Jahrtausendwende die mit Gold- und Silberfäden durchwirkten Stoffe für die kostbaren Paramente gewebt. Nur durch diesen Umstand wurde der Websaal in der Luisenstraße über beinahe einhundert Jahre kaum verändert.

Förderverein Haus der Seidenkultur Paramentenweberei Hubert Gotzes e.V.

Erhalt

In den 80er Jahren war die große Zeit von Samt und Seide in Krefeld aber vorbei. Das Unternehmen schloß 1989. An seine Geschichte und die Tradition Seide zu weben, erinnert seit dem Jahr 2000 das Museum Haus der Seidenkultur.

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