Im Nordwesten der Krefelder Innenstadt entstand Ende des 19. Jahrhunderts eine Villensiedlung, die heute als das Bismarckviertel bezeichnet wird. Initiator und Investor war Wilhelm Jentges, einer der wohlhabendsten Krefelder und Sohn eines Seidenfabrikanten, ein in Krefeld bestens vernetzter und aktive Geschäftsmann und Politiker, der bis zu seinem Tod 1884 im Krefelder Osten erhebliche Ländereien aufgekauft hatte.
Sehenswert sind die angelegten Plätze und Alleen, der vielfach erhaltene Bestand an Stadthäusern und Villen.
Nach Kriegsende gewann Krefeld in einem durch die amerikanische Besatzungsmacht initiierten Wettbewerb als eines der deutschlandweit 15 geförderten Projekte unter den mehreren hundert Bewerbern. An der Hafenstraße in Krefeld-Linn entstand 1952/53 die ECA-Versuchssiedlung Krefeld, die von der amerikanischen „Economic Cooperation Administration“ (ECA) die den Marshall-Plan umsetzte, vollständig finanziert wurden.
Die in Krefeld entstandene Siedlung ist in wesentlichen Teilen erhalten und lässt interessante Aspekte des Nachkriegs-Siedlungsbaus des später erst Fahrt aufnehmenden Wirtschaftswunders in der jungen Bundesrepublik erkennen.
Mit Gartenstadt und Elfrath sind zwei suburbane Großsiedlungen in Krefeld entstanden. Zur Entstehungsgeschichte und zum Namen „Gartenstadt“ trugen einige bemerkenswerte Entwicklungen der Siedlungsarchitektur bei.
Angefangen bei den Ideen einer Villenkolonie, über die Gartenstadt Bewegung, die suburbane automobile Dezentralisierung der USA, die Nachkriegszeit mit einer fast vergessenen Versuchssiedlung in Krefeld-Linn, führte die Entwicklung des Wohnungsbaus in Krefeld, wie auch in anderen Großstädten Westdeutschlands, schließlich zum Bau einer suburbanen Großsiedlung der Nachkriegsmoderne.
Sehenswert sind alle genannten Krefelder Siedlungen, sowohl aus ihrer spannenden Baugeschichte heraus, ihre architektonischen Entwürfe und ihr Siedlungslayout.
Im Norden Uerdingens entstand in den 1920er Jahren eine Wohnsiedlung, die den Namen des Chemiefabrikanten Dr. Edmund ter Meer trägt und auch durch sein Engagement entstand.
Sehenswert ist die Siedlung, ausgehend vom Ter Meer Platz.
Nach dem Ersten Weltkrieg galt es in Krefeld die Wohnungsnot zu lindern. 1921 wurde für die Stadtverwaltung der Plan zum Bau von etwa 300 Wohnungen von Architekt Franz Lorscheidt ausgearbeitet. Im zweite Bauabschnitt wurden spiegelbildlich angeordnete Mehrfamilienhäuser von Erich Böttger geplant.
Sehenswert sind die Backsteintore an der Ritter- und der Siemensstraße durch die Wege zum kleinen Platz im Zentrum der Siedlung führen, aber auch der zweite Teil der Siedlung mit reich verzierten Mehrfamilienhäusern der Moderne.
Nachdem im Jahr 1900 in Fischeln ein Stahlwerk errichtet wurde, waren dort ein Jahr später schon 80 Arbeiter beschäftigt. 1905-1908 entstand an der heutigen Oberschlesienstraße, in kurzer Distanz zum Stahlwerk, eine Siedlung die den passenden Namen „Stahldorf“ erhielt.
Sehenswert sind sind die Siedlungshäuser gegenüber einer heutigen Werkseinfahrt an der Oberschlesienstraße und weiter entlang der Vulkan- und Thyssen Straße.
1896 wird in Krefeld das damals schon aufsehen erregende schlossartige Gebäude einer Baumwollspinnerei als viergeschossiger, turmumstandener Bau errichtet, in der eine 2400-PS-Dampfmaschine fast 80.000 Spindeln antreibt. Die größten Probleme der Anfangsjahre der Crefelder Baumwollspinnerei AG war aber nicht ihre technische Ausrüstung, sondern die fehlenden Arbeiter. Die Arbeitskräfte kamen zu einem großen Teil aus Böhmen. Auf dem firmeneigenen Grundstück an der Ulmenstraße wurde daher 1900 eine Reihe Arbeiterhäuser errichtet.
Sehenswert ist die Arbeitersiedlung Ulmenstraße. Die Spinnerei ist nicht erhalten.
Ausgehend von der Siedlung Stahldorf entstand für das Stahlwerk in Krefeld eine Reihe von Wohnungsbauten, wie die schon weit in Richtung Fischeln seit 1938 erbaute Siedlung „Klein-Österreich“.
Sehenswert ist das gut erhaltene Siedlungsensemble.
Der neuere Teil der Siedlung Lindental war als Arbeitersiedlung für die Deutschen Edelstahlwerke AG geplant und entstand ab 1936 westlich der Forstwaldstraße, als eine städtische Bauplanung, unter der Ausführung der Linner Aktienbaugesellschaft.
Sehenswert ist das Siedlungslayout und die Siedlungsarchitektur im Heimatstil
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