Siedlung Klein Österreich

Ausgehend von der Siedlung Stahldorf entstand für das Stahlwerk in Krefeld eine Reihe von Wohnungsbauten, wie die schon weit in Richtung Fischeln seit 1938 erbaute Siedlung „Klein-Österreich“.

Sehenswert ist das gut erhaltene Siedlungsensemble.

Geschichte und Hintergrund

Der Architekt Wilhelm Langhardt hat im Auftrag der gemeinnützigen Bau- und Siedlungs AG für die Mitarbeiter der Deutschen Edelstahlwerke 28 Häuser mit insgesamt 116 Wohnungen in zweigeschossigen, solide ausgeführten , weiss verputzten Backsteinbauten mit Walmdächern errichtet.

Der Name „Klein Österreich“ gehörte allerdings wohl ursprünglich zur ältesten Arbeitersiedlung Krefelds, gar nicht weit entfernt: die Siedlungshäuser in der Ulmenstraße, erbaut von der Krefelder Baumwollspinnerei.

Die neue Siedlung rund um die Straßen Tiroler Weg, Salzburger Straße, Innsbrucker Straße werden allgemein als „Klein Österreich“ benannt. Ob die Benennung der Straßen im Zusammenhang mit dem Anschluss Österreichs zum Deutschen Reich im März 1938 geschah, bleibt anzunehmen.

Es wurden in „Klein Österreich“ wohl überwiegend Arbeitskräfte aus dem Stahlwerk in Form von Parteimitgliedern der NSDAP angesiedelt, allerdings hatte man für das Werk auch Arbeiter der „Böhler Stahlwerke“ aus Österreich an den Niederrhein abgeworben.

Hier wurde 1938 ein geordnetes und dörfliches Siedlungsbild erschaffen, die Doppelhäuser haben durchweg ländlichen Charakter und sind freistehend angeordnet, große Gärten sollten die landwirtschaftlichen Aktivitäten zur Eigenversorgung ermöglichen und fördern, wie dies in der Stahlwerk Siedlung Lindental (1936) ebenso zu erkennen ist.

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