Siedlung Ritterfeld

Nach dem Ersten Weltkrieg galt es in Krefeld die Wohnungsnot zu lindern. 1921 wurde für die Stadtverwaltung der Plan zum Bau von etwa 300 Wohnungen von Architekt Franz Lorscheidt ausgearbeitet. Im zweite Bauabschnitt wurden spiegelbildlich angeordnete Mehrfamilienhäuser von Erich Böttger geplant.

Sehenswert sind die Backsteintore an der Ritter- und der Siemensstraße durch die Wege zum kleinen Platz im Zentrum der Siedlung führen, aber auch der zweite Teil der Siedlung mit reich verzierten Mehrfamilienhäusern der Moderne.

Geschichte und Hintergrund

Siedlung an der Ritterstraße, Quelle: Städtebauatlas Crefeld 1922

Durch die Höherlegung der Bahnlinien, samt Entstehung einer Brückenlandschaft um den Hauptbahnhof, war der Bereich südlich als neues Entwicklungsgebiet eröffnet worden.

Es hatten sich hier bereits 1899 die Seidenweberei Krahnen & Gobbers angesiedelt, 1906 die Tapeten- und Wachstuchfabrik Heeder & Co., 1908 die Brotfabrik der Produktivgenossenschaft Niederrhein.

Planungen 1901, Kartenausschnitt: Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland, Karte R RW 0324

Schon 1901 tauchen in Plänen die neuen Eisenbahn-Unterführungen auf, im folgenden Karten-Ausschnitt ist die Verlängerung der Kronprinzenstraße (heute Philadelphiastraße) zu erkennen und daran anschließend ein dreieckiger Platz in rot gestrichelt gezeichnet.

Dies sollte der heutige Voltaplatz gegenüber der Siedlung sein. Von einem Wohngebiet im Ritterfeld ist 1901 aber noch nichts zu erkennen, siehe Karte.

Bauabschnitte

Siedlung Ritterfeld, erster Bauabschnitt,
Kartenausschnitt: Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland, Karte R RW 5840

Im ersten Bauabschnitt der Siedlung Ritterfeld entstanden 95 Wohnungen in 62 Häusern. „An jedes Haus schließt sich ein Hausgarten an, der 200 bis 900, in den meisten Fällen 400 Quadratmeter groß ist“, so lautete es in einer verlockenden Zeitungsanzeige.

Im April 1922 bot die Stadt die entstandenen 90 Ein- und Mehrfamilienhäuser zum Kauf an.

Zweiter Bauabschnitt

Im zweiten Bauabschnitt, dem südlichen Abschnitt der Nernstraße, stehen sich Mehrfamilienhäuser gegenüber. Die Eingänge und Loggien zeigen kunstvolle expressionistische Ziegelmuster.

Über den Eingängen sind Figuren angebracht. Der Architekt war laut einer angebrachten Plakette Erich Böttger.

Erhaltung

insbesondere der ältere Teil der Siedlung zeigt sich als Muster der schwierigen Entwicklung, die eine denkmalwerte Siedlung ohne ein Bezugssystem als Reglement erleben kann:

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