Jeder Krefelder kennt sie, die vielen Eisenbahnbrücken der Innenstadt. Der Bahnkörper wird nun oftmals als eine störende Trennung zwischen der Innen- und der südlichen Stadt wahrgenommen.
Die Höherlegung der Gleise über das Straßenniveau waren aber enorm wichtige Bausteine beim Ausbau Krefelds zur „modernen Stadt“. Sie folgte damit den Vorbildern anderer europäischer Großstädte wie Köln, Berlin, Wien oder Paris.
Sehenswert ist die gesamte Brückenlandschaft rund um den Hauptbahnhof.
Geschichte und Hintergrund
Wie selbstverständlich fahren wir heute schnell mit dem Rad oder der Bahn in die Stadt, gehen zu Fuß unter den Brücke her. Bevor die Brücken bebaut wurden, war das aber gar nicht möglich. Denn die Eisenbahn verlief ebenerdig. Seitens der Stadt war 1880 dokumentiert worden, dass die Straße nach Fischeln mit einem Aufkommen von rund 2.400 Fuhrwerken bereits 130 mal an einem Tag gesperrt werden musste.
Die Gleise der bisher in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden aber getrennten Bahnhöfe Südbahnhof und Hauptbahnhof lagen ebenerdig. Im Süden der Krefelder Innenstadt waren eine Vielzahl Gleis, Rangierspuren, Drehscheiben, Reparaturwerkstätten, und Güterschuppen entstanden.
Insbesondere zwei Bahnübergänge waren derartig durch Verkehr und ständigen Zugverkehr sowie Rangierfahrten belastet: Gladbacher Straße und die heutige Kölner Straße (Fischelner Straße). Verkehrsbeeinträchtigungen für den querenden Fuß- und Fuhrwerksverkehr waren ein wachsendes Problem..
Brückenlandschaft
Bereits im Jahr 1900 wurde begonnen die Eisenbahn höher zu legen, um den kreuzenden Verkehr unter den Bahnlinien störungsfrei hindurch zu führen. Bei der Höherlegung standen gewaltige Aufschüttungsarbeiten und Befestigungsmaßnahmen durch Mauerwerk und Brückenbau an. 1907 wurde der neue Hauptbahnhof der Staatsbahn fertiggestellt. Das Gebäude des Südbahnhofs der „Crefelder Eisenbahn“ war in den Bahndamm hinein gebaut worden, gegenüber des Hauptbahnhofs auf der Südseite des Bahndamms, war ursprünglich auch durch einem Tunnel von der Innenstadt aus zugänglich und wurde 1908 eröffnet.
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