Nachdem 1849 die Eisenbahn die Stadt Krefeld erstmals berührte, brach ein neues Zeitalter an. Die Menschen waren elektrisiert von der Zukunft des Verkehrs.
Kleineren Städten und Landkreisen um Krefeld herum war das enorme Potential des Eisenbahnverkehrs natürlich nicht entgangen. Man wollte gar nicht auf den Anschluss warten, sondern wurde mit der Gründung einer Industrie-Eisenbahn selber aktiv.
Sehenswert sind die erhaltenen Strecken und wenn sie schlurft, die Ausflugbahn „Schluff“
Ringbahn
Am 7. November 1871 wurde der Ring der Bahn geschlossen. Die Strecke führte nun von Süchteln über Vorst, St. Tönis nach Crefeld-Nord, von dort weiter über Hüls, St. Hubert nach Kempen, weiter über Oedt und zurück nach Süchteln.
Diese Bahn ermöglichte nun einen geregelten Personen- und Güterverkehr der ländlichen Umgebung mit der zu dieser Zeit aufstrebenden Stadt Crefeld, die mit über 50.0000 Einwohnern um 1860 größer als Düsseldorf war. Die Hauptaufgabe der Bahn war der Personenverkehr.
Die in den kleineren Ortschaften verstreut lebenden Seidenweber konnten so bei den Seidenverlagen den Rohstoff bequem und schnell abholen und die fertigen Produkte zurück bringen. Industriebetriebe nutzen die Bahn um Rohstoffe oder Waren zu transportieren.
Industrie-Archäologie:
Im Wald nahe der heutigen Hülserberg Endhaltestelle des „Schluff“ kann man im Wald die Reste der Schienen finden, die zu einem an die Bahn angeschlossenen Industriebetrieb führte. Hier hatte sich um die Jahrhundertwende die Duisburger Cementwarenfabrik Carstanjen niedergelassen. Nach Aufgabe der Nutzung 1986 lag die Fläche von circa 20ha brach. Heute ist dort das Krefelder Umweltzentrum eingerichtet.