Teil 2: Chemische Fabriken vormals Weiler-ter Meer

1900 Das Chemiewerk in Uerdingen und die Konkurrenz

Die konkurrierenden Unternehmen der Teerfarbenindustrie waren bereits erheblich schneller als die chemischen Fabriken (vormals) Weiler-ter Meer gewachsen, und diesen Vorsprung konnte das Werk in Uerdingen kaum mehr einholen.

Ein eigenständiges Laboratorium existierte in Uerdingen erst seit 1899, in Folge gab es dort vergleichsweise weniger Patentanmeldungen. Denn in Uerdingen lag der Schwerpunkt stattdessen auf der Optimierung der Produktionsverfahren und der Verbesserung der Produktqualität. Man versuchte weiterhin auch, die verstreuten Standorte aus Köln und Krefeld nach Uerdingen zu konzentrieren.

1905 wächst das Werk über die Bahnlinie hinaus

Der Fabrikstandort füllte um 1905 bereits vollständig den verfügbaren Streifen des Rheinufers aus, eine weitere Ausdehnungen war schwierig. Denn der schmale Uferstreifen war bereits durch die benachbarten Betriebe (Chemiefabrik R. Wedekind & Co., Chemische Werke Lienau, Bleiwerke Röhr, Ölfabrik Holtz und Willemsen) belegt. Bereits seit 1893 war die bis heute erhaltene Rheinuferstraße im Bau, die den Fahrzeugverkehr zwischen den Werksgeländen und dem Rheinufer ermöglichte.

Kartenausschnitt: neue Werksteile nördlich der Eisenbahnlinie. Quelle: Landesarchiv NRW, Abt. Rheinland, Karte R RW 04177

Auf der östlichen Seite des Werks lag begrenzend die dörfliche Siedlung Hohenbudberg. Das Werk musste sich daher nun über die preußische Staatsbahnlinie hinweg nach Norden weiter ausdehnen.

Die neue Begrenzung nach Norden sollte die heutige Friedensstraße sein. Im Werk Uerdingen spricht man daher nun von der „Rheinseite“ zwischen Bahnlinie und Rhein, oder der „Landseite“ zwischen Bahnlinie und Friedensstraße. Die Verbindung beider Werksteile stellte seit 1907 ein Tunnel unter der Eisenbahnlinie her.

1907 Meistersiedlungen und Ledigenwohnheime

An der Liebigstraße (heute rückgebaut und durch das Werk genutzt) und an der Friedensstraße (Straße auf dem Werksgelände noch existent, aber zur Nutzung durch die Öffentlichkeit gesperrt) im Nordosten des Werks entstehen seit 1907 zwei Werkswohnsiedlungen mit Häusern der Architekten Wilhelm Girmes und Heinrich Oediger.

Zeichnung eines Wohnblocks, später als Meistersiedlung benannt. Quelle: Festschrift 1861-1911 Chemische Fabriken vorm. Weiler – ter Meer.

Hintergrund des Werkswohnungsbaus war der enorme Bedarf an Wohnraum für Angestellte des Werks, der allerdings auch die nächsten Jahrzehnte nicht ansatzweise gedeckt werden konnte.

In Uerdingen ist für die gesamte Zeit der Vergrößerung des Chemiewerks eine sehr hohe Wohnungsnot insbesondere für Arbeiterfamilien dokumentiert. Ein Großteil der Mitarbeiter musste aus weiter entfernten Ortschaften täglich anreisen. Die zu geringen Wohnungsbauaktivitäten in der Hohenbudberger- Meistersiedlung konnten die Wohnungsnot nicht lindern.

1910 Fritz ter Meer tritt in den Betrieb ein

Der Sohn Edmund Ter Meers studierte seit 1903 Chemie an den Universitäten Tübingen, Gießen und Berlin, bis er 1909 promovierte. Nach kurzer Eingewöhnungszeit in Uerdingen übernahm Fritz (Friedrich Hermann) Ter Meer rasch die Leitung einer Filiale des Werks in Nordfrankreich, bei Tourcoing.

Bis 1911, zum 50jährigen Bestehen der Fabrik in Uerdingen, war das Werk auf beachtliche Ausmaße gewachsen und 1912 wurden am Standort Uerdingen 4000t Farbstoffe hergestellt, das Werk war nun der bei weitem größte industrielle Betrieb in Uerdingen geworden.

Werksansicht, im Vordergrund die nördliche Erweiterung, im Hintergrund jenseits der Eisenbahnlinien altes Werk, oben in der Mitte: Verwaltungsgebäude, links hinten: Hohenbudberg, vorne links: Werkssiedlung mit für Meister und Ledigenheime an der Friedensstraße. Quelle: Zum 50jährigen Bestehen, Eberhardt, C., Düsseldorf, 1911 ´

Die Mitarbeiteranzahl betrug im Jahr 1911:

  • 54 Chemiker und Techniker
  • 117 Kaufleute
  • 99 Meister
  • 1100 Arbeiter

Als Jubiläumsgeschenk zum 50jährigen Bestehen erhielten Arbeiter einen Geldbetrag zwischen 5 und 50 M (je nach Alter und Geschlecht: Jugendliche unter 18 Jahren und Frauen erhielten die halben, die Meister die doppelten Beträge). Festgehalten wurden auch die geltenden Jahresurlaubsregelungen. Diese betrugen

  • bei Tagelöhnern
    • Arbeiter, Handwerker und Vorarbeiter im Mindestalter von 30 Jahren
      • nach 10-jähriger Dienstzeit 4 Tage Urlaub
      • nach 15-jähriger Dienstzeit 6 Tage Urlaub
  • bei Monatslohn-Empfängern
    • Meister
      • nach 10-jähriger Dienstzeit 10 Tage,
      • nach 15-jähriger Dienstzeit 14 Tage Urlaub.
  • Urlaubsvergütung
    • männlichen Arbeiter 6 Mark pro Tag
    • weiblichen Arbeiter 4 Mark pro Tag
Werksansicht, unten rechts Hohenbudberg, Mitte: die zentrale Verwaltung

Gegenüber der Landgemeinde Hohenbudberg entstand in der Folge ein langgestrecktes Verwaltungsgebäude des Werks, das durch die Krefelder Architekten Wilhelm Girmes und Heinrich Oediger geplant wurde, aber erst im Ersten Weltkrieg fertig werden sollte.

Werksansicht, Hohenbudberg, Verwaltungsgebäude. Siehe auch Zeichnung des Werks zuvor.

1913 Fritz Ter Meer übernimmt Teile der Werksleitung in Uerdingen

Mit Prokura und dem Titel eines Direktors gehörte Fritz Ter Meer rasch zum engsten Mitarbeiterstab seines Vaters. Er übernahm 1913 die Leitung der gesamten anorganischen Abteilung der Fabrik und begann in der Folge mit der Errichtung einer Anlage für Trinitrotoluol TNT Sprengstoff.

Erster Weltkrieg, Umstellung in Uerdingen, kriegswichtige Chemikalien

Die chemischen Fabriken vorm. Weiler-ter Meer wurden im ersten Weltkrieg in zunehmendem Maße auf die Herstellung von kriegswichtigen Chemikalien umgestellt.

Im September 1914 wurde in Berlin die Kriegschemikalien AG als das von der Regierung kontrolliertes Konglomerat von 26 Firmen aus Sprengstoff- und Chemieindustrie gegründet. Hiermit sollten die begrenzten Rohstoffvorräte für kriegswichtige Produkte gelenkt und verteilt werden. Zu den 28 Unternehmen der Kriegschemikalien AG gehörte das Unternehmen in Uerdingen von Anfang an dazu.

Trinitrotoluol (TNT) wurde in einem eigens dafür aufgebauten Betrieb in Uerdingen hergestellt, der bereits Anfang 1915 unter der Leitung von Fritz Ter Meer die Produktion von Sprengstoff aufnahm.

In Uerdingen wurden zudem erhebliche Mengen von speziellen Zusatzstoffen für die gesamte deutsche Sprengstoffproduktion hergestellt. Diese wurden für alle Arten von Geschossen benötigt, um die Treibladungspulver zu verbessern, indem damit frühzeitige Explosionen oder zu hohe Abbrandtemperaturen und dadurch bedingte Schäden an Geschützrohren vermieden wurden.

Vom Werk Weiler-ter-Meer wurden diese Zusatzprodukte unter dem Namen: Mollite 7 in den Handel gebracht. Es wird in Recherchen berichtet, dass 1915 bis 1939 in Deutschland die Herstellung von diesen Sprengstoff-Stabilisatoren und Sprengstoff-Gelantinatoren ausschließlich im Werk Uerdingen stattfand. Allein für den Stabilisator Centralit ergibt sich bereits im Jahr 1913 in Uerdingen, laut Produktionsstatistik, die Menge von 155t Centralit I und 59t Centralit II. Insgesamt wurden seit 1914 – 1942 in Uerdingen der größere Teil der Gesamtmenge von 28.278t Stabilisatoren und Gelantinatoren hergestellt. (Im Werk Wolfen der I.G. Farben erfolgte die Produktion dieser Stoffe erst ab 1939.) 1 und 2

1931 erscheint in der „Arbeiter-Zeitung – Volkswacht.“ ein Artikel mit folgendem Wortlaut: „Die Lage, die in den Kriegsjahren für die auf Kriegsbetrieb umgestellte Teerfabrikation entstand, brachte die Uerdinger Fabrikation auf andere chemische Erzeugnisse, Produkte wie Gelbkreuz- und Blaukreuzgasgranaten, Produkte, durch die in Uniform gesteckte und durch den Militarismus gedrillte französische und englische Proletarier gasvergiftet die Lunge sich in blutigen Fetzen aus dem Leibe husteten oder an qualvollen Bluterkrankungen verendeten.“ Quelle siehe Zeitpunkt.nrw

1916 Fritz ter Meer führt Uerdingen zur „kleinen IG Farben“

Im Zuge der Kriegsproduktion im Ersten Weltkrieg erfolgte der von Carl Duisberg (Bayer Leverkusen) initiierte Zusammenschluss der wichtigsten deutschen Farbenfabriken. An den Verhandlungen zur Gründung war auf der Seite des Werks in Uerdingen der Sohn des Gründers Fritz ter Meer beteiligt, nun auch Vorstandsmitglied des Unternehmens.

Am 18. August 1916 schloss sich die Teerfarbenindustrie in Gestalt von Bayer, BASF, Agfa, Farbwerke Hoechst, Cassella, Farbwerke Mainkur, Kalle AG und der chemischen Fabrik Weiler ter Meer, zur Interessengemeinschaft der deutschen Teerfarbenfabriken mit einer Laufzeit von zunächst 50 Jahren zusammen. 

Mit dem Zusammenschluss waren gemeinsame Richtlinien einer Gewinngemeinschaft festgelegt, jedoch behielt jedes Unternehmen seine eigene Produktion, Geschäftsführung und auch die Verkaufsorganisation bei.

Die Interessengemeinschaft (IG) nahm durch ihren Sprecher Carl Duisberg direkten Einfluss auf den Kriegsverlauf des Ersten Weltkriegs, indem sie den direkten Kontakt zur Obersten Heeresleitung suchte und bei der Entmachtung des Kriegsministeriums mitwirkte. Die IG betrieb den Sturz des Reichskanzlers von Bethmann Hollweg, der Bedenken gegen eine „totale Mobilmachung“ hatte. Sie sorgte aktiv zur Ausweitung des Krieges, indem sie ihn unter Aufbietung aller verfügbaren Reserven und Technologien, auch und insbesondere durch die Erforschung und die Herstellung von Giftgas, entscheidend vorantrieb.

Am 9.1.1917 wird Dr. Fritz ter Meer, neben seinem Vater Edmund, zum zweiten ordentlichen Vorstandsmitglied des Unternehmens in Uerdingen ernannt.

1920 Beauftragung der Ter Meer Siedlung

Die gute wirtschaftliche Lage für das Werk, das auch noch nach Kriegsende 1919 weiterhin Gewinn abwarf, führte 1920 zu einem Auftrag Edmund ter Meers für den Bau einer Siedlung mit 120 Wohnungen an die Hausarchitekten des Unternehmens Wilhelm Girmes und Heinrich Oediger.

1920 – 1923

produzierten die chemischen Fabriken Weiler ter Meer in Uerdingen durchschnittlich 3,4% der gesamten Kapazität der Interessengemeinschaft. Die größten Produktionsstandorte lagen in Ludwigshafen (BASF), Leverkusen (BAYER) und in Frankfurt mit jeweils rund 20% der Produktion.

Am 8.2.1921 wird die benachbarte Chrom-Chemiefabrik „R. Wedekind & Co. GmbH“ übernommen, siehe auch Villa Wedekind.

1924 Wirtschaftskrise

Aufgrund der beginnenden Wirtschaftskrise stellte die Fabrik die Produktion ein.

1925 Eisenoxidpigmente

1925 fand der Chemiker Julius Laux in Uerdingen ein Verfahren der Herstellung von Eisenoxidpigmenten mit Farbnuancen, dass die Produktion erstmals kostengünstig ermöglichte.

1926 Eingemeindungen

Schon seit gut 20 Jahren gab es immer wieder Bestrebungen in Uerdingen, sich durch Eingemeindungen des Umlands zu vergrößern, da die Stadt zwischen Rhein und Bahnlinie eingeengt war.

Dabei spielte die ausgesprochen angespannte Wohnsituation in Uerdingen für den Stadtrat eine wesentliche Rolle. Denn die Mitarbeiter der Industriebetriebe hatten nicht genug Wohnraum für die eigenen Mitarbeiter in Uerdingen geschaffen. Arbeiter pendelten von Moers, Kaldenhausen, Krefeld, Lank zum Werk und fanden dort ihre Arbeit. Uerdingen musste sich bereits an Kosten der Schulen der umliegenden Gemeinden beteiligen.

Jedoch sprach sich Edmund ter Meer sowohl 1903 als auch 1909 gegen die Bestrebungen des Rates der Stadt Uerdingen zur Erweiterung aus. Das Unternehmen selbst hatte ausreichend Platz für die Expansion zum Nord-Westen hin gefunden und war bereits 1905 über die Bahnlinie hinaus bis zur Friedensstraße gewachsen.

1922 und 1924 wurden neuerliche Eingemeindungsversuche gestartet, diesmal aber mit der Unterstützung und Intervention durch Edmund ter Meer. Als sich auch hier kein Erfolg einstellte, wurde 1926 ein weiterer Versuch gestartet, der endgültig Ende 1927 zur Eingemeindung von Hohenbudberg, des Hagschinkels und von Teilen Kaldenhausens führte. Dies sollte allerdings für die drei beteiligten Ortschaften später noch ungeahnte Konsequenzen haben.

1926 Gründung der I.G. Farben

1926 wandelte sich die Interessengemeinschaft in die Aktiengesellschaft I.G. Farben-Industrie (I.G. Farben AG) um.

Die Aktiengesellschaft bestand aus folgenden Werken:

  • Actien-Gesellschaft für Anilin-Fabrication AGFA (Berlin)
  • Badische Anilin- und Sodafabrik AG BASF (Ludwigshafen am Rhein)  
  • Ammoniakwerk Merseburg GmbH (Merseburg/Leuna)
  • Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. (Leverkusen)
  • Chemische Fabrik Griesheim-Elektron (Frankfurt-Griesheim)
  • Chemische Fabrik Kalle & Co. AG (Biebrich)
  • Farbwerke Leopold Cassella & Co. (Fechenheim)
  • Farbwerke vorm. Meister Lucius und Brüning AG (Höchst am Main)
  • Chemische Fabriken Weiler-ter Meer (Uerdingen)
I.G. Farben Werk Uerdingen, undatierte Postkarte

Fritz ter Meer übernahm mehrere Funktionen im neuen Konzern: Mitglied im Vorstand (seit 1925), Mitglied des Arbeitsausschusses, Mitglied des technischen Ausschusses (seit 1932), Leiter der Sparte II im Reichskriegsministerium und Wehrwirtschaftsführer (seit 1932).

Fritz ter Meer, Sohn des Werkbesitzers in Uerdingen, war in den obersten Führungsgremien des I.G. Farben Konzerns in leitender Position. Die Werksleitung in Uerdingen gab er ab und wohnte seit 1935 in Frankfurt/Main, dem Hauptsitz der I.G. Farben.

1929 Krefeld-Uerdingen am Rhein

Uerdingen am Rhein und Krefeld bilden die Dachgemeinschaft Krefeld-Uerdingen am Rhein als einzigartiges Konstrukt mit weitgehender kommunaler Selbstständigkeit der beiden Stadtteile.

Anzeige aus: Festschrift zur Eröffnung der Rheinbrücke Uerdingen 1936

1938 Der Tod von Dr. Hans Finkelstein

Die „Finkelstein-Reaktion“ ist bis heute in der Chemie ein stehender Begriff.

Ab 1912 arbeitete der Chemiker Hans Finkelstein als Leiter der Forschungsabteilung der Chemischen Fabriken vorm. Weiler-Ter Meer in Uerdingen.

Gemäß der antisemitischen „Nürnberger Gesetze“ von 1935 galt Hans dem NS-Regime ungeachtet seiner Taufe als „Volljude“, die Kinder als „halbjüdische Mischlinge“. Familienmitglieder berichteten nach der Kriegszeit davon, dass sich seine Vorgesetzten durchaus für ihn einsetzten und ihn so lange sie konnten auf seinem Posten hielten. Annemarie Finkelstein bezeugte nach dem Krieg während dem IG-Farben-Prozess in Nürnberg, dass Fritz ter Meer ihm seinen persönlichen Schutz versprach.

Trotz, oder vielleicht gerade aufgrund, seiner hohen Position, war Finkelstein Ziel von Abhör- und Beschattungsaktionen der Geheimen Staatspolizei. So ist eine Akte erhalten, in der ein Telefongespräch mit einem unbekannten Berliner Gesprächspartner erhalten. Im anschließenden Bericht wird erwähnt, dass Hans Finkelstein bei den IG Farbenwerken „das größte Vertrauen“ genieße. Die Akte schließt 1938 mit Gesprächen der Gestapo mit dem Abwehrbeauftragten des IG-Farbenwerkes, einer Art Verbindungsmann zwischen dem Betrieb und der Gestapo. Dieser teilte mit, dass Finkelsteins „Verbleiben im Werk als Jude nicht mehr tragbar“ sei und bat gleichzeitig darum, dessen Reisepässe einzuziehen.

Der Verlust seiner Position hat in Hans Finkelstein vermutlich den Entschluss gefestigt, seinem Leben ein Ende zu bereiten. Im Dezember 1938 schrieb er der Familie einen Abschiedsbrief, in dem er dies erklärt. Er geht auch auf die Novemberpogrome ein – scheinbar ließen sie ihn zweifeln, ob er seine Familie in der nun gefährlicheren Situation verlassen könne. Doch am 30. Dezember 1938 nahm sich Dr. Hans Finkelstein im Krefelder Südpark mit Gift das Leben.

Mehr hierzu lesen:

Stolpersteine Hans und Berthold Funkelstein

https://www.bayer.com/de/unternehmensgeschichte/
unternehmensgeschichte-1925-bis-1945

https://finkelstein-foundation.bayer.com/de

Der zum „Werksführer“ aufgestiegene Chemiker Dr. Julius Laux (Entwickelte in Uerdingen ein Verfahren, dass die Herstellung von Eisenoxidpigmenten mit Farbnuancen erstmals kostengünstig ermöglichte) und wird in Uerdingen begraben.

Am Grab findet sich der Technische Direktor der I.G. Farben Fritz ter Meer ein:

Quelle: Zeitpunkt.nrw

1939 Konzentration der Anilinerzeugung in Uerdingen

Das Werk Uerdingen der I.G. Farben war nach der Neuordnung der Werksgruppen durch Fritz Ter Meer die größte Anilinerzeugungsstätte im Konzern geworden. Ende der 30er Jahre ging auch ein neues zentrales Kraftwerk in Betrieb. 1939 erreichte die in Uerdingen hergestellte Anilinölmenge 10.400t.

1940 Zwangsarbeiter Lager für das Werk

Für das I.G. Farben Werk Uerdingen gab es im zweiten Weltkrieg mehrere Lager für Zwangsarbeiter, darunter ein mit Stacheldraht umwehrtes Barackenlager, in dem russische Kriegsgefangene beiderlei Geschlechts gefangen gehalten wurden und im Werk Zwangsarbeit leisten mussten. Das Lager hat sich im Bereich des Hagschinkel/ Kaldenhausen nord-westlich des Werkes befunden.

1940 aus Krefeld – Uerdingen am Rhein wird Krefeld

Das Reichsministerium des Inneren drängte während des Krieges darauf, die Dachgemeinschaft der Stadtteile Uerdingen und Krefeld mit ihrer doppelten Verwaltungsstruktur aufzulösen und zu einer Stadt zusammenzuführen. Am 25. Januar 1940 endete die Dachgemeinschaft und damit auch die kommunale Selbstverwaltung Uerdingens.

1941 sind bei der I.G.Farben (insgesamt) 2.488 Chemiker beschäftigt.

1945 Kriegsende

Nach der Einnahme des Rheinlandes durch die Amerikaner wurde ein Besuch des Uerdinger Werks durch die Experten des Combined Intelligence Objectives Sub-Committee C.I.O.S. im Auftrag des britischen- und amerikanischen- Militärs vorgenommen. Bei den Untersuchungen und Anhörungen der leitenden Mitarbeiter im Werk wurden die Produktionsanlagen und Produktionsverfahren durch die Alliierten detailliert aufgenommen und die Ergebnisse nach London und Washington weitergeleitet.

Der erhaltene (C.I.O.S.) Report XXVII-80 zeigt, dass im Werk Uerdingen chemische Kampfstoffe hergestellt wurden. Der im Werk Uerdingen angetroffene Forschungsdirektor Dr. Hamans erklärte bei der Befragung den Produktionsprozess im Werk. Adamsit (Azin) ist eine arsenhaltige organische Verbindung, die als Nasen- und Rachenkampfstoff eingesetzt wurde.

In Altlastenkatastern wird die Produktionskapazität von Adamsit in dem 1944 durch Luftangriffe zerstörten Anlagenteil in Uerdingen mit monatlich 200t angegeben. Zwischen 1940-1944 wurden in Uerdingen in Summe 3881t Adamsit hergestellt.4

1945 Produktionsanlagen wurden demontiert, Patente und Warenzeichen beschlagnahmt

Der seit 1938 in Uerdingen als Werksleiter und seit 1943 als Direktor der I.G. Farben Niederrheingruppe tätige Dr. Ulrich Haberland arbeitete unter der Aufsicht der britischen Militärverwaltung im Werk Uerdingen weiter. Da keine schriftlichen Dokumente zu seiner Ernennung in den Vorstand der I.G. Farben gefunden wurden, erfolgte keine Verurteilung Haberlands beim folgenden Nürnberger I.G. Farben Prozess. Haberland blieb weiterhin der Leiter der niederrheinischen I.G. Farben Werke.

1947 I.G. Farben-Prozess

Im April 1945 wurde Fritz ter Meer vom amerikanischen Militär inhaftiert und 1948 im Rahmen der auf die Nürnberger Kriegsverbrecher Prozesse folgenden I.G. Farben-Prozesse gegen die Führung der I.G. Farben angeklagt und als Kriegsverbrecher verurteilt. Aus der Haft wurde er 1952 wegen „guter Führung“ vorzeitig entlassen. Siehe auch Fritz ter Meer im III. Reich

1948 Entflechtung der I.G. Farben

Nach Kriegsende begann die Entflechtung der IG Farben AG durch die Alliierte Hohe Kommission. Die Abwicklung der I.G. Farben sollte bis in das Jahr 2002 dauern, die überlebenden Opfer mussten jahrelang um Entschädigung kämpfen und erhielten nur kleine Summen als Wiedergutmachung.

Bereits seit Herbst 1948 arbeitete das Bipartite I. G. Farben Control Office (BIFCO) konkrete Pläne zur Zerschlagung des ehemaligen Teerfarbenkonzerns für die Alliierte Hohe Kommission aus. Diese zielten auf eine Dekartellisierung und Zersplitterung der I.G. Werke in rund 50 einzelne Unternehmen ab. Der BIFCO– Bericht von 1949 forderte dem entsprechend die Trennung des Werks in Uerdingen von dem in Leverkusen.

Bundeskanzler Konrad Adenauer und Dr. Ulrich Haberland intervenierten. Sie setzten sich im Schulterschluss mit den Arbeitnehmern der Werke und mit den Gewerkschaften gegen die Alliierte Hohe Kommission durch mit dem Argument einer nicht gegebenen Überlebensfähigkeit der einzelnen Niederrhein Werke.

Nach Überarbeitung stellte ein neues Gutachten fest, dass das Werk in Uerdingen mit den dort vorhandenen Produktionsanlagen nicht mehr selbst überlebensfähig sei: Ein Trennen der Werke würde für Uerdingen nur durch erhebliche Investitionen in dortige neue Anlagenteile möglich sein, da Rohstoffe wie die für die Anilin Produktion erforderlichen Substanzen aus Leverkusen nach Uerdingen geliefert werden würden und umgekehrt das Werk Leverkusen der wichtigste Abnehmer der Uerdinger Produktion sei.

1951 Farbenfabriken Bayer AG

Am 19. Dezember 1951 wurden im Zuge der Auflösung der I.G. Farben mehrere neue Einzelunternehmen gegründet, darunter die Farbenfabriken Bayer A.G. mit den Werken Leverkusen, WuppertalElberfeld, Dormagen und Uerdingen.

Nach der Entflechtung der I.G. Farben wurde der Leiter der Niederrhein Gruppe Dr. Ulrich Haberland zum Vorstandsvorsitzenden der Bayer AG ernannt und behielt diese Position bis zu seinem Tod 1961 inne.

1955 Fritz ter Meer Aufsichtsratsmitglied der Bayer AG

Nach der Entlassung aus der Haft 1952 wurde Fritz ter Meer 1955 in den Aufsichtsrat der Farbenfabrik Bayer AG gewählt, dessen Vorsitz er 1956-64 innehatte. Nach dem Ausscheiden aus der Gesellschaft wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

In Uerdingen führten in den späten 1990er Jahren geschichtliche Auseinandersetzungen der Elternschaft der städtischen „Ter Meer Schule“ zu einer Umbenennung in „Edmund Ter Meer Schule“. Auch die „Ter Meer Straße“ und der Name der Ter Meer Siedlung war bereits in Diskussion. Eine Umbenennung ist bisher nicht erfolgt.

Bayer Vereine in Uerdingen

Das Werk unterstützte in Uerdingen recht schnell 12 Vereine, darunter einen Gesangsverein, Schachverein, einen Fotoclub, ein Orchester sowie Sportvereine aller Sparten wie Leichtathletik, Fußball, Schwimmen, Rudern, Kanu, Reiten und Tennis. Ein eigenes Sportstadion am Löschenhofweg dient seit jeher dem Lehrlingssport und den Vereinen.

1951 Beginn der Bayer Sportförderung

Anders als bei der Farbenfabrik Bayer in Leverkusen sind für Uerdingen bisher keine systematischen Untersuchungen zur auch hier bedeutenden Sportförderung bekannt.

Seit 1951 sind für das Werk Uerdingen insbesondere zwei Vereine dokumentiert: der 1908 gegründete Uerdinger Schwimmverein 08 vereinbarte die Zusammenarbeit mit der Bayer AG, wurde zuerst USV Bayer 08, später dann SV Bayer Uerdingen 08 genannt. Der Verein ist heute der mitgliederreichste deutsche Schwimmverein. Siehe Vereinschronik

Der 1905 gegründete Fussballverein FC Uerdingen 05 fusionierte 1953 mit den Uerdinger Werkssportgruppen der Bayer AG und hieß fortan FC Bayer Uerdingen 05.

Den Fußballern der ersten Mannschaft von „Bayer 05“ gelang in den folgenden Dekaden mehrfach der Aufstieg. 1985 gewannen die Uerdinger den DFB-Pokal. Spektakulärster und legendärer Erfolg war jedoch das 7:3 gegen Dynamo Dresden im Viertelfinale des Europapokals der Pokalsieger.

Am 19. März 1986 konnte nach aussichtslosem Rückstand, in der zweiten Spielhälfte das Spiel und Ergebnis gedreht werden. Das Spiel ist in die Fußball Geschichtsschreibung als das Wunder von der Grotenburg eingegangen und noch heute starkes Identifikationsmerkmal für Uerdingen.

1956 Bayer Werkswohnungssiedlung entsteht in der Gartenstadt

Am 20. Januar 1956 wurde in der Flugplatzsiedlung auf dem ehemaligen Flugfeld Krefelds der Grundstein zu den Bayer Häuser der Gemeinnützigen Wohnungsbau Gesellschaft Leverkusen GeWoGe gelegt. Mehr lesen: Wohnsiedlungen Gartenstadt

Knolle B, Bayer GeWoGe Werkswohnungen

Von Bayer werden in der Siedlung 202 Werkswohnungen und 52 Eigenheime erbaut.

1953 Polycarbonat

Der Chemiker Dr. Hermann Schnell entdeckt im Werk Uerdingen eine chemische Reaktion, die die Herstellung eines neuen Kunststoffs ermöglichte. Der Markenname des neuartigen Kunststoffs Makrolon wird am 2. April 1955 eingetragen und das Polycarbonat wird heute in zahlreichen Anwendungsbereichen verwendet.

1957 erhebliche Vergrößerung des Uerdinger Werks beginnt

Karte: Rittersitz Haus Dreven, Ländereien, Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland, Karte R RW 03002

Ende der 50er Jahre sind rund 8000 Arbeiter und Angestellte im Bayer Werk Uerdingen beschäftigt. Das Werk vergrößerte sich weiter. Im Frühjahr des Jahres 1957 wurde dazu die Wasserburg Rittersitz Haus Dreven, vermutlich aus dem mittleren 13. Jahrhundert stammend, nach Sonder-Entscheidung des damaligen nordrhein-westfälischen Kultusministers, eingeebnet.

Das Bayer Werk Uerdingen erbaute an dieser Stelle eine Großanlage für die Herstellung von weißem Titandioxyd. Im Jahr 1962 wird auch die seit 1907 als Werkswohnsiedlung an der östlichen Friedensstraße und Liebigstraße entstandene und sogenannte Meistersiedlung abgerissen und durch Werksanlagen überbaut.

Chemieindustrie in den 70er Jahren

Nach dem Zweiten Weltkrieg und dessen Zerstörungen standen Umweltprobleme weder auf politischer noch auf der unternehmerischer Ebene im Vordergrund. Ganz anders als in vielen amerikanischen Städten, wo bereits heftige Debatten über die Luft- und Wasserverschmutzung geführt wurden, musste sich die deutsche Gesellschaft erst einmal mit dem Wiederaufbau der bombardierten Städte beschäftigen, den Millionen Vertriebener die neue Wohnorte benötigten.

Gerade die chemische Industrie wurde in dieser schwierigen Zeit eine der wichtigsten Träger des wirtschaftlichen Wiederaufbaus. Umweltverschmutzung wurde dabei als notwendiges Übel von der Bevölkerung und auch den damit direkt, oder indirekt betroffenen Nachbarn akzeptiert.

Der Umsatz der Bayer AG betrug 2,8 Milliarden DM im Jahr 1960, die Gesamtausgaben der Umweltmaßnahmen der Bayer Werke betrugen im Jahr 1963 nur 23 Millionen DM und im Jahr 1970 nur 91 Millionen DM.

In den Ortschaften um die Werke war eine starke Verbindung der Einwohner mit den Werken, als deren unmittelbare Arbeitgeber, oder den Arbeitsstellen in einem der regionalen Zulieferbetriebe gegeben.

Für die Frühzeit des Werks in Uerdingen ist bisher auch nicht bekannt ob dort eine vergleichbare Einrichtung, wie die 1901 eingerichtete „Abwasser Commission“6 im Leverkusener Bayer Werk, existiert hat. Dort wurde dem Abwasserproblem, ausgelöst durch die Proteste der unterhalb des Werks aktiven Fischer, zwar mit der Einrichtung jener Commission begegnet, aber das Abwasser nun nicht wesentlich gereinigt, sondern es wurden letztendlich sämtliche Fischereilizenzen durch das Werk aufgekauft.

Dennoch stiegen nun die Auswirkungen für die Anwohner erheblich. Für Uerdingen ist bisher noch unbekannt, wie oft und in welcher Intensität das Werk mit Beschwerden angegangen wurde. Hier spielte sicherlich der von Edmund ter Meer zur Gründung gewählte Standort fernab der Stadt eine Rolle und die hier vorherrschende Windrichtung weg von Uerdingen, Bockum und Krefeld.

Im Rhein war jedenfalls unterhalb der Werke ein umfangreiches Farbenspiel zu sehen. Auch hier ist das Chemiewerk unterhalb des Ortsteils Uerdingen weniger in den Fokus der Behörden geraten. Währen die Brühen aus Leverkusen noch in Düsseldorf wahrzunehmen waren, folgen unterhalb Uerdingens einige Kilometer keine wesentlichen Ortschaften, aber schnell das erste einer ganzen Reihe von Hüttenwerken die ebenso ihre Abwässer einleiteten.

Die Behörden waren zudem zuerst auch gar nicht in der Lage selbst Proben zu analysieren. So kam es, dass auffällige Wasserproben des Rheins zwar amtlich durch die Wasserschutzpolizei genommen wurden, dann aber den Labors der Bayer AG zur Auswertung überlassen werden mussten.

1960 berichtete die bei Bayer 1954 eingerichtete AWALU (Labor zur Untersuchung von Abwasser und Abluft) intern einem der Top-Manager, dass die Beschwerden alarmierend zugenommen hätten und argumentierte, dass es nun nicht mehr ausreichen könnte einfach weiterhin zu behaupten, dass die Umweltverschmutzung unvermeidbar sei. Allerdings hatten die Manager der Werke nun Schwierigkeiten, sich innerhalb ihrer eigenen Belegschaft für höheres Umweltbewusstsein durchzusetzen.

Doch der Druck stieg, Chemie-Konzerne wie die Bayer AG bekamen nun ein zunehmendes negatives Image. Dazu trugen erheblich die nun immer wieder bekannt werdenden Umweltskandale am Rhein bei.

Die Bayer Sportförderung wurde in diesem Zusammenhang zu einer der Konzernstrategien für die Öffentlichkeitsarbeit, das Image des Chemiekonzerns sollte durch das positive Image des Sports beeinflusst werden.


Alle Vereine die eine Sportförderung des Konzerns genossen, mussten sich in der Öffentlichkeit mit einem einheitlichen Erscheinungsbild präsentieren. Dazu zählte, dass die Aussendarstellung des Vereins der Corporate Identity der Bayer AG entsprechen sollte. Trikots, Bandenwerbung, Vereinsname trug das Bayer-Kreuz, die Vereinsfarbe und ein Tätigkeitspiktogramm.

Noch im Jahr 2015 unterstützte der Bayer Konzern an den Standorten Leverkusen, Dormagen, Wuppertal und Krefeld-Uerdingen insgesamt 58 Sport-, Hobby- und Kulturvereine mit rund 50.000 Mitgliedern.


1961 Bayer Casino

1961 wird das Angestellten Speisehauses Bayer Casino und 1969 das 11 stöckige Hochaus der Ingenieur- Verwaltung des Werks durch das Architekturbüro Hentrich, Petschnigg und Partner (HPP), gegenüber der zu Krefeld-Uerdingen gehörenden Ortschaft Hohenbudberg erbaut.

1967 das Dorf Hohenbudberg weicht der Erweiterung des Chemiewerks

Ausschnitt Karte: Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland, Karte R RW 04177

Von 1967 bis 1978 kaufte die Bayer AG nach und nach alle Grundstücke Ortschaft Hohenbudberg vollständig auf. Dort wohnten zuvor rund 2000 Menschen.

Sämtliche Häuser wurden durch Werksanlagen überbaut. Erhalten blieb nur ein einzelnes historisches Wohnhaus und die älteste Kirche Krefelds, die römisch-katholische Kirche St. Matthias aus dem Jahr 1150. 

1970-80er Umweltschutz in Krefeld-Uerdingen

Der öffentliche Druck auf Politiker wuchs. Ihre Wähler forderten nun, endlich etwas gegen die Umweltverschmutzung zu tun. Bürger machten die Chemiewerke für schaumige Flüsse und schlechte Gerüche verantwortlich. Daher sollte der Umweltschutz für den Chemiekonzern Bayer wie auch für andere Chemiewerke eines der wichtigsten Zukunfts-themen werden.

Nur sehr wenige Chemiewerke hatten bisher überhaupt Abwasserreinigungsanlagen, Uerdingen nicht. In der 1970 erschienenen Ausgabe 38 des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL war im Artikel Der Rhein zwischen Basel und Duisburg getitelt worden: „Sollen wir den Generaldirektor einsperren?“ und „…die Farbenfabriken Bayer am Rhein färben fleißig: Rot, blau und grau treiben ihre Abwässer ins Flußbett. Die Konzerne errichten nun zwar, unter dem Druck des Gesetzgebers, auch Kläranlagen…“

DER SPIEGEL berichtet vom Rheinkilometer 766 auf Höhe des Bayer Werks: „Im Rheinwasser sind erhebliche Mengen an Öl- und Fettschlieren, ferner Gemüsereste und Fäkalien vorhanden.Link zum Artikel

Der Konzern schreibt in „Meilensteine, 125 Jahre Bayer 1863-1988“ im Kapitel Umweltschutz gehört zu Bayer: „In den ersten Nachkriegsjahren suchten sich die Menschen in Europa möglichst schnell für die Entbehrungen der Kriegsjahre zu entschädigen. Die Industrie mußte produzieren, viel und schnell. Dies entsprach dem ausdrücklichen Wunsch aller.

1972 Kunst macht auf die Zustände in ganz Krefeld aufmerksam

Der Konzeptkünstler Hans Haacke weist 1972 in einer in Krefeld gezeigten Installation auf die enorme Umweltverschmutzung des Rheins aus der Stadt und den Betrieben hin:

Die Rhinewater Purification Plant wurde in der ehemaligen Fabrikantenvilla von Hans Lange installiert. Sie zeigte den ästhetischen Aufbau einer Kläranlage (die aber in Krefeld fehlte) mit kontaminiertem Wasser, das normalerweise im Rhein landen würde, und Reinigungssystem mit Goldfisch.

Die mahnende Installation war ihrer Zeit weit voraus und gab einer ganzen Reihe anderer Künstler Impulse, ihre Rolle bei der Auseinandersetzung mit Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit zu finden. 

Im Gespräch erklärte Haacke rückblickend: „In 1972, the City of Krefeld poured about 11 billion gallons of untreated wastewater into the Rhine. As part of a large triptych in my installation, I listed all contributors to this mess, including the number of gallons of their respective contribution. The largest polluter was a factory situated right on the Rhine that was part of the giant Bayer group of corporations.

Siehe SFAQ / NYAQ / LXAQ INTERNATIONAL ART AND CULTURE
http://sfaq.us/2016/06/hans-haacke-in-conversation-with-terri-cohn/

Das Krefeld Sewage Triptych stellte die Rhinewater Purification Plant Installation in den Kontext der enormen Abwassermengen der Stadt, die ungefiltert in den Rhein liefen. Zentral war ein Foto, auf dem der dreckige Rhein mit Möwen und im Hintergrund eine Fabrik zu sehen war, rechts und links die Mengen eingeleiteter Abwässer, die 1971 in Krefeld in den Rhein liefen.

Darunter das Bayer Werk als der größte Abwassereinleiter, mit dem 20fachen der Abwassermenge, die alle Einwohner der Stadt Krefeld zusammen produzierten:

Absetzbare Stoffe, die in den Rhein eingeleitet wurden 14600 t
Gelöste Stoffe, die in den Rhein eingeleitet wurden 7500 t
Einwohner der Stadt Krefeld 1971: 215.000 9.000.000 cbm
Farbenfabrik Bayer AG Uerdingen164.250.000 cbm
Siehe: Ecology and Economics in the Art of Hans Haacke: In what ways do ecology and economics interrelate in Hans Haacke’s work from the 1960s onwards? von Giulia Gentili, University of Edinburgh und Film des Zentralinstitut für Kunstgeschichte München

1973 Gesetzesentwurf zum Abwasserabgabengesetz

Nach erheblichem öffentlichen Druck, einem „Rhein-Gutachten“ und sich verstärkenden Protesten der Umweltschutz- Organisationen reagierte die Bundesregierung 1973 und formulierte erstmals einen Gesetzesentwurf für das „Gesetz über Abgaben für das Einleiten von Abwasser in Gewässer“ (Abwasserabgabengesetz – AbwAG). Das Gesetz sollte die Pflicht zur Zahlung von Abgaben für das Einleiten von Abwasser (Schmutzwasser, Niederschlagswasser) in Gewässer regeln. Das Einleiten von schmutzigem oder gar ungereinigtem Abwasser würde nun sehr teuer werden. 

Die Kommunen und die Industrie mussten rasch reagieren und entweder bestehende Kläranlagen deutlich verbessern oder -falls noch keine Anlage bestand- diese sehr schnell einrichten. Ansonsten drohten jährlich Millionen Ausgaben für die Einleitung von unbehandeltem Abwasser. Das Gesetz ist am 1. Januar 1978 inkraft getreten.

1975 geht die erste Kläranlage im Bayer-Werk Uerdingen in Betrieb

Der Bayer-Konzern hatte bereits auf die sich Jahre zuvor anbahnenden Diskussionen zur Gesetzesvorlage des AbwAG reagiert und 1971 seine erste Kläranlage in Leverkusen in Betrieb genommen. Die Anlage in Uerdingen sollte darauf folgen.

Die Stadt Krefeld hatte seit 1962 kein Klärwerk mehr in Betrieb und wollte nun in Hohenbudberg das neue Klärwerk bauen, doch jener Platz wurde dann durch das Chemiewerk belegt.

Hintergrund: Das heute als Industriedenkmal erhaltene erste Klärwerk der Stadt Krefeld war 1962 technisch veraltet und in den verdienten Ruhestand verabschiedet worden. Ein neues Klärwerk sollte ursprünglich an gleicher Stelle entstehen.

Dies war technisch (mit biologischer Abwasserreinigung und den damit verbundenen Becken) am alten Standort in Uerdingen am Rundweg aufgrund von Platzmangel und aufgrund der erheblichen Geruchbelastung einer großen Kläranlage nicht mehr möglich. Die Standortsuche lief weiter.

Printanzeige zum Klärwerk

Als das Bayer Werk seine erste Kläranlage bauen wollte, wurde das Gelände in Hohenbudberg erworben. 1975 ging die Anlage in Betrieb und reinigte von da an bis zu 20 Millionen Liter Abwasser des Werks pro Tag.

Da der Standort Hohenbudberg belegt war, musste die Stadt Krefeld ihr neues Klärwerk fern ab vom Rhein am Elfrather See errichten. Dieses ging in den ersten Teilbetrieb zuerst erneut nur mit einer Rechenanlage, erst 1980 konnte dort eine biologische Reinigung im vergleichsweise exotischen A-B Verfahren in Betrieb genommen werden. Neben dem kommunalen Klärwerk entstand eine Klärschlamm- und Müllverbrennungsanlage.

Das am Elfrather See gereinigte Abwasser wird nun mit Pumpen zurück bis zum Rhein gefördert und an der alten Einlasstelle des ersten Klärwerks bei Uerdingen, nahe der Ölfabrik Holtz und Willemsen, in den Rhein abgegeben.

1977 10.000 Mitarbeiter und 1000 Produkte

Mittlerweile wurden in Uerdingen über 1000 Produkte hergestellt, von Eisenoxidpigmenten über Konservierungsmittel, Kunststoffe bis hin zu Klebstoffen. Die Anzahl der Mitarbeiter lag bei rund 10.000 Menschen.

Chemieunfälle am Rhein

Nach dem Sandoz-Großbrand bei Basel am 1. November 1986 floss eine Welle des giftigen, mit Pestiziden belasteten Löschwassers entlang des Rheins zur Nordsee. Wenig später ereignete sich bei der BASF in Ludwigshafen ein Störfall mit 2000t Herbiziden.

Am 25. November 1986 gelangten in Uerdingen mindestens 100 kg des giftigen Stoffes Chlormetakresol in den Rhein. Dieser Störfall im Bayer Chemiewerk wurde nur durch Zufall öffentlich. Denn Mitarbeiter des Staatlichen Amtes für Wasser- und Abfall Wirtschaft hatten an diesem Tag zufällig Proben aus dem Rhein genommen.

Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen folgten umgehend, die Polizei verhörte den damaligen Werksleiter Dr. Friedrich Haas und weitere Mitarbeiter im Werk. Die Untersuchungen wurden allerdings eingestellt, da keine für eine Anklage erforderliche schuldige Person ermittelt werden konnte.

Am 07. Februar 1987 beschwerten sich die Bürger in Mündelheim und Duisburg
über scharfen Gestank. Im Werk war Chlorkresol entwichen und trieb in einer Wolke nach Osten.

Am 11. September 1987 gelangten erneut 650kg Chlorkresol und weitere 900kg unchlorierte Kresole in den Rhein. Ursache war diesmal ein Störfall im Uerdinger Alkylier-Betrieb.

Am 19. November 1987 tagte der Umweltaus­schuss des Rates der Stadt Krefeld zum Thema Chlormetakresol im Bayer-Casino in Uerdingen. Werksleiter Dr. Friedrich Haas be­richtete dort, dass das Uerdinger Werk täglich 8t Abwässer in den Rhein einleite. Die Ursache für den letzten Störfall seien Löcher im Kühlkreislauf.

1987 waren in den fünf Bayer Werken insgesamt 88.628 Mitarbeiter beschäftigt.

1995 Ende der Profi-Fußball-Förderung in Uerdingen

1995 gab die Bayer AG die Einstellung der Förderung des in der Bundesliga spielenden FC Bayer Uerdingen 05 bekannt und konzentrierte sich von da an auf die Leverkusener Bundesliga-Mannschaft. Die professionelle Fußballabteilung ist in den KFC Uerdingen 05 übergegangen, der übrige Breitensport gehört seit dem zum SC Bayer 05 Uerdingen.

2008 wurden bei den Bundesliga-Teams im Basketball, Volleyball und Handball sowie in der Leichtathletik Mittel gekürzt. Die Begründung lautete, die Werbewirksamkeit sei nicht mehr gegeben.

2011 veränderte Bayer die Sportförderung aller Niederrhein-Standorte erneut und konzentrierte sich im Rahmen eines „Drei-Jahres-Plans“ auf sechs Breitensport- Großvereine. In Uerdingen verblieben vorerst der SV Bayer Uerdingen 08 und der SC Bayer 05 Uerdingen in der Förderung erhalten. Später übernahmen andere Spinnoff-Marken der Bayer AG die Förderungen.

Den kleineren Vereinen wurde nahegelegt, mit anderen Vereinen zu kooperieren oder als Abteilung in einem der Großvereine aufzugehen. Als Begründung wurde angegeben, die Anzahl der Bayer-Mitarbeiter in den Sportvereinen sei teilweise auf unter 20% zurückgegangenen.

1990 Baywoge verkauft in Krefeld rund 1600 Wohnungen

Die Bayer Wohnungsbaugesellschaft Baywoge verkaufte 1990 ihre rund 1.600 Wohnungen in Krefeld, Bockum und Uerdingen, deren größter Teil sich in Krefeld-Gartenstadt befand, an die THS (Treuhandstelle GmbH) in Essen. Die THS ist 2012 in die Vivawest übergegangen.

2002 Bayer beginnt den Konzernumbau auch in Uerdingen

Die Bayer AG begann 2002, zeitgleich zum 125-jährigen Jubiläum des Werks in Uerdingen, mit der Umstrukturierung und der Ausgliederung von Unternehmensbereichen, deren Auswirkungen auch das Uerdinger Werk betreffen sollten.

Die Bayer-Belegschaft des Werks betrug zu dieser Zeit rund 6000 Mitarbeiter.

Im November 2004 fand eine außerordentliche Hauptversammlung der Bayer AG statt, bei der annähernd die gesamte anwesende Kapitalseite für eine Abspaltung weiter Teile der Chemieaktivitäten und etwa einem Drittel der Polymer Sparte der Bayer AG in die neu gegründete Aktiengesellschaft Lanxess stimmte. Dies betraf in Uerdingen, als den zweitgrößten Produktionsstandort, über 1.700 Mitarbeiter.

2003 kauft das Bayer Werk die Friedensstraße der Stadt Krefeld ab

Die Friedensstraße stellte die historische Ost-West Verbindung zwischen Hohenbudberg und Krefeld dar. Ursprünglich hieß dieser Weg „Holzgasse“. Im Jahr 2003 wurde die Friedensstraße in das Bayer Werksgelände integriert und ist nur nicht für Werksangehörige befahrbar.

Die Straße war auch nach der Werkserweiterung der späten 1950er Jahre nach Norden, siehe „Haus Dreven“, erhalten geblieben. Rechts und links der Straße fuhr man seit dem mitten durch das Chemiewerk. Bis jetzt ist die Straße erhalten geblieben, sie dient heute aber nur dem internen Werksverkehr.

2006 Projekt eines 750MW Steinkohle-Kraftwerks

Bei der Planung des ursprünglich mit Steinkohlefeuerung geplanten Kraftwerks auf dem Werksgelände in Uerdingen stieß das 1999 als Gemeinschaftsunternehmen von Stadtwerken, kommunalen und regionalen Versorgungsunternehmen gegründete Unternehmen Trianel auf deutlichen Widerstand seitens lokaler Bürgerinitiativen und des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND).

Das Kraftwerk sollte durch Currenta, den Betreiber des Chemiewerks, genutzt und bedient werden. Die Landesregierung unterstützte das Vorhaben, der Krefelder Stadtrat lehnte allerdings 2007 ab, gab aber 2009 die Zustimmung zum Projekt. Das Einwendungsverfahren, an dem sich rund 23 000 Personen beteiligten, zeigte unter anderm die Kritik an der Steinkohle als Energieträger.

Unter dem hohen öffentlichen Druck weiterer juristischer Auseinandersetzungen und aufgrund der darauf erheblich gestiegenen wirtschaftlichen Risiken, wurden die Pläne in ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk geändert, welches bisher nicht gebaut wurde.

2007 Markennamen ChemPark, Currenta, Covestro eingetragen

Die bereits 2002 begonnene Umstrukturierung des Bayer AG Konzerns mit Umfirmierungen in dichter Folge, Out-Sourcings und Verkäufen (s.o. der Unternehmensteil Lanxess wurde schon 2004 eigenständig) setzte sich mit neuen Markennamen und nun eigenständigen Unternehmen für Sparten oder Werksteile fort. Es entstanden die Marken und Unternehmensteile Currenta, Covestro, Chempark.

2009 Kohlenstoffmonoxid-Pipeline

Die 67km lange Pipeline sollte dem Transport von Kohlenstoffmonoxid (CO), das im Chemiestandort Dormagen als Nebenprodukt entsteht, zum Chemiestandort Uerdingen dienen.

Nach Bürgerprotesten, bei denen es um die Kritik an der Vergiftungsgefahr durch das toxische CO ging, nach dem Wechsel der Landesregierung und nach Klagen gegen das Projekt ist die 2009 fertiggestellte Pipeline bisher nicht in Betrieb gegangen.

2015 Beleuchtung des Bayer Kreuz in Uerdingen wird abgeschaltet

Das Bayer-Kreuz stand seit 1963 auf dem Dach eines Werksgebäudes und hatte einen Durchmesser von über 20 Metern. Nachts wurde es mittels Leuchtstoffröhren beleuchtet und war aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen. Das Bayer-Kreuz in Uerdingen war allerdings bedeutend kleiner als das bereits 1953 am Werk in Leverkusen zwischen Schornsteinen aufgespannte Leuchtschild, das 51 Meter Durchmesser hat.

Da die Bayer AG zuvor die Eigenständigkeit der Marke und des Unternehmensteils Covestro, der ehemaligen Kunststoffsparte, bekannt gegeben hatte, wurde im November 2015 die Stromversorgung des Uerdinger Bayer-Kreuzes unterbrochen, 2016 wurde das Kreuz demontiert.

Abbau des Bayer-Kreuzes – Ende eines Uerdinger Wahrzeichens. © Edgar Droste-Orlowski

2020 Abriss Bayer Casino

Nachdem bereits am 09.08.2013 ein Abrissantrag für das werksintern als Gebäude R 55 bezeichnete Bayer Casino gestellt wurde, dieses umgehend am 21.08.2013 unter vorläufigen Denkmalschutz gestellt war, anschließend ein positives Gutachten zum Denkmalwert erstellt wurde, erfolgte ein Gerichtsstreit. In einem umstrittenen Urteil bekam das Werk die Erlaubnis, das Gebäude abzureißen.

Ende 2020 sind die letzten Reste der ehemaligen Angestellten- Speiseanstalt planiert und zur Wiese umgestaltet worden.

Ende des Markennamens „Bayer“ in Uerdingen

Im Jahr 2020 wurde der Verkauf des gesamten Werksgeländes und des Unternehmensteils Currenta an das australische Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmen Macquarie bekannt.

In Uerdingen endete damit nach 104 Jahren die 1916 begonnene Zusammenarbeit in Uerdingen, mit dem vollständigen Rückzug des Markenamens Bayer.

Chemiestandort Uerdingen

Das mittlerweile 260 Hektar große Areal das unter dem Markennamen „Chempark“ in Uerdingen firmiert, ist laut Angaben der Betreibergesellschaft „Currenta“ der weltgrößte Produktionsstandort von anorganischen Pigmenten.

Die Gedenktafel für Geheimrat Dr. ter Meer, die im Werk an der Stelle angebracht ist, an der der erste Betrieb gestanden hat. Foto: Bertold Edinger, 1971

Eines der bekanntesten hier hergestellten Chemieprodukte ist Polycarbonat, das unter dem Markennamen Makrolon vertrieben wird. Im Chemiewerk werden Polyurethane, Polyamide, Adipinsäure, Farbpigmente sowie Zwischenprodukte für Pflanzenschutzmittel, Geruchs- und Geschmacksstoffe in 40 Betrieben hergestellt.

Die bisher fossil-basierte Kunststoffproduktion soll durch Kreislaufwirtschaft und neuartige aus Biomasse hergestellte Hochleistungskunststoffe in Zukunft einen geringeren ökologischen Fussabdruck bekommen.

Im Chemiestandort Uerdingen arbeiten mehr als 8.500 Mitarbeiter.

Anfang Oktober 2024 war bekannt geworden, dass das staatliche Ölunternehmen Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten den deutschen Kunststoffkonzern Covestro übernehmen wird, die ehemalige Bayer- Material Science.

Rund zehn Jahre nach dem Börsengang im Jahr 2015 hat die ehemalige Bayer-Tochter einen neuen Eigentümer bekommen. Im vom Betreiber Currenta verwalteten Werk Uerdingen sind, neben den ehemaligen Bayer Töchtern Covestro und Lanxess, noch mehre weitere Unternehmen tätig.

https://www.currenta.de
https://www.chempark.de

https://www.covestro.com/de

https://lanxess.com/de-de


Quellen:
1 zur Produktion der Sprengstoff Stabilisatoren Centralit I und II im Ersten- bis Zweiten Weltkrieg in Uerdingen: Umweltrelevanz pulvertypischer Verbindungen auf Rüstungsaltstandorten, T. Bausinger, A. Schwendner, Altlastenspektrum Nr. 27, 2018

2 Es begann mit Anilin: Organische Zwischen­produkte und anorganische Chemikalien bei den Chemischen Fabriken vorm. Weiler-ter Meer und ihren Vorgängerfirmen in Köln und Uerdingen, Dr. Wolfgang Scheinert, Mitteilungen Gesellschaft Deutscher Chemiker / Fachgruppe Geschichte der Chemie, Frankfurt/Main, Band 24, 2014

3 Combined Intelligence Objectives Sub-Committee (C.I.O.S.) Report XXVII-80, Supreme Headquarters Allied Expeditionary Force. G-2 (Intelligence) Division. Operational Intelligence Sub-Division. 2/13/1944-7/14/1945

4 Preuss, Johannes and Ulrich Schneider. 2005. Rüstungsaltlasten in Deutschland. In Boden gut gemacht. Die Sanierung des Rüstungsaltstandortes Stadtallendorf, ed. Hessisches Ministerium für Umwelt. Wiesbaden: Hessisches Ministerium für Umwelt, 21–63.

5 Die Entwicklung des Sports in Leverkusen. Eine historische Analyse von 1880–2015, Dissertation, Köln, Fabian Böcker, 2016

6 Werks Kläranlage Leverkusen, Currenta, Stand: März 2010
http://www.chempark.com/tl_files/currenta/medien/currenta/downloads/pdf/CUR_Klaeranlage_d.pdf

7 Nitroglycerin und Nitroglycerinsprengstoffe (Dynamite): mit besonderer Berücksichtigung der dem Nitroglycerin verwandten und homologen Salpetersäureester, Phokion Naoúm, Heidelberg, 1924

Weitere Quellen:

Mitteilungen, Gesellschaft Deutscher Chemiker / Fachgruppe Geschichte der Chemie (Frankfurt/Main), Dr. Wolfgang Scheinert, Bd 20 (2009)

Mitteilungen, Gesellschaft Deutscher Chemiker / Fachgruppe Geschichte der Chemie (Frankfurt/Main), Peter J.T. Morris, Bd 5 (1991)

IG Farben Prozess Nürnberg, Protokolle und Unterlagen

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